Digitaler Unternehmensstart

Motivation

Das politische, regulatorische und gesellschaftliche Umfeld für Existenzgründungen in Deutschland bergen noch erhebliches Potenzial, worauf u.a. wiederholt der Global Entrepreneuship Monitor hinweist. Zu diesem Umfeld gehören auch die Verwaltungsverfahren zur Unternehmensgründung. Auch wenn Start-ups nur sehr selten an den Formalia zur Anmeldung und ggf. Eintragung oder Erlaubnisbeantragung scheitern, prägen diese Verfahren doch das Bild, das angehende Unternehmer vom Staat erhalten. So kann eine gründerfreundliche Verwaltung zwar keinen Gründungsboom auslösen, sehr wohl aber einen Beitrag für ein Gründungen förderndes Klima leisten.

Der Faktor Digitalisierung

Eine Möglichkeit die Schaffung einer gründerfreundlichen Verwaltung zu unterstützen ist die Optimierung des Gründungsprozesses mit Hilfe digitalisierter Verfahren. Im Idealfall führt die Digitalisierung zu einer Beschleunigung sowie Reduktion der Gründungskosten und bewahrt die GründerInnen auch vor Fehlern, die dann tatsächlich zum Scheitern führen. Aber nicht nur die Gründer profitieren von einer erfolgreichen Digitalisierung. Ebenso könnten die Mitarbeiter in den Verwaltungen entlastet werden, wenn der Bearbeitungsaufwand sinkt und die Zusammenarbeit mit den jeweils anderen am Gründungsprozess beteiligten Behörden verbessert wird.

Ansatz

Um nun die flächendeckende Schaffung digitaler kundenfreundlicher Lösungen unter Beachtung des komplexen Zusammenspiels der einzelnen Behörden zu unterstützen, wurde ein umfassendes Abbild davon ermittelt, was im Zeitraum der Untersuchung von Ende 2018 bis Anfang 2019 bereits an der Schnittstelle zwischen Gründern und Kommunen im Hinblick auf die Digitalisierung des Gründungsprozesses möglich war. Dazu wurden zum einen möglichst viele infrage kommende Ansätze identifiziert und zum anderen die damit korrespondierenden Rahmenbedingungen einschließlich möglicher Stolpersteine eruiert.

Ergebnisse

Die digitale Gründung steht heute im Prinzip den meisten angehenden UnternehmerInnen offen. Die technischen und rechtlichen Voraussetzungen sind nahezu überall geschaffen. In der Praxis greifen Gründer aber immer noch vielfach zu Stift, Papier und Briefmarke oder gehen gleich zum Amt. Auch VerwaltungsmitarbeiterInnen profitieren bislang nicht in der erhofften Weise von der Digitalisierung. Gründe dafür liegen in:

  • der Auffindbarkeit und Verständlichkeit der Informationen für GründerInnen.
  • der mangelnden Verzahnung bzw. Schnittstellen zwischen Kommunen und Land sowie zwischen Fachbehörden, was oftmals Mehrarbeit für die VerwaltungsmitarbeiterInnen oder GründerInnen bedeutet.
  • Fragen zur rechtssicheren Authentifizierung.
  • Fokussierung nur auf den eigenen Fachbereich.
  • fehlenden Kommunikationsmöglichkeiten mit den GründerInnen und damit verbunden in
  • Befürchtungen, der Aufgabe nicht mehr gerecht werden zu können sowie
  • Mehrarbeit durch Nachfragen bei den GründerInnen.

Der Projektbericht mit Erläuterungen zur Vorgehensweise und allen Ergebnissen steht hier als Download zur Verfügung.